s30 – Ein Hauch Umbrien

Freitag, 25.10.2019 / Baia Domizia – Orvieto

Gefahrene km: 275
Übernachtung: Stellplatz Orvieto € 18

Nach dem Frühstück brechen wir auf, Richtung Orvieto. Diese alte Etruskerstadt auf einem Hügel hat einen wunderschönen Dom aus dem 13. Jh. Den wollen wir uns ansehen. Wir parken das Womo auf dem Stellplatz und dann geht es mit der Zahnradbahn hinauf zur Oberstadt. Die hohe Lage, die mächtigen Stadtmauern, das Kastell und vor allem die große Zisterne boten viel Schutz vor Feinden, deshalb war Orvieto im 16. Jh. zeitweise sogar Papstresidenz.

Wir spazieren durch die schmalen Gassen Richtung Dom und erinnern uns an unsere Toskana-Reise letzten Herbst.

In den Gassen Orvietos:

Direkt am Domplatz spielt ein Pianist auf einem Konzertflügel.

Der Pianist hat viele Zuhörer

Die Touristen sitzen in den Cafés und lauschen seiner Musik. Die schwarz-weiße Außenfront des Domes, aber auch seine Fassade sind faszinierend. Sein Baumeister, Arnolfo di Cambrio, schuf einige Jahre später in Florenz den Dom und den Palazzo Vecchio.

Der Dom von Orvieto:

Vor dem Dom steht schweres Baugerät, denn im Inneren werden die großen Marmorstatuen gerade restauriert. Die Pieta hat mich besonders beeindruckt, neben den Statuen und der großartigen Orgel, ist die Cappella di San Brizio bemerkenswert mit dem großen Freskenzyklus aus dem 15. Jh. über „das Ende der Welt“ von Luca Signorelli. Sie zeigen wie der Antichrist die Menschen verführt, das göttliche Gericht, die Hölle und den Jüngsten Tag, eine eigenwillige Komposition. So eine Thematik habe ich noch nie auf Fresken gesehen.

Die Auferstehung am jüngsten Tag
Das Gericht
Die Verdammnis

Auch diesen Künstler kennen wir bereits, denn letztes Jahr haben wir die Abtei Monte Oliveto besucht und den Freskenzyklus über Benedikt von Nursia im Kreuzgang bewundert. Die Ähnlichkeit der figurenreichen Darstellungen ist deutlich erkennbar, und war auch Inspiration für die Sixtinische Kapelle, Michelangelos Meisterwerk.

Das Selbstportrait des Meisters im Freskenzyklus

Eigentlich gibt es in Orvieto noch vieles zu entdecken, aber wir sind müde und so wandern wir an der Stadtmauer entlang und genießen das Panorama zu unseren Füßen.

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