5. Glück gehabt!

Donnerstag, 06.06.2019 / Oslo

Gefahrene km: 0
Übernachtung: Stellplatz Marina Oslo 30 €

Heute gehen wir es gemütlich an. Ich räume gerade das Frühstücksgeschirr vom Tisch, als Egbert verkündet – da vorne an der Mole ist ein Platz frei. Also lasse ich alles stehen und liegen, laufe nach vorne zum Meer, stelle mich breit hin und warte, bis Egbert das Stromkabel einrollt, Matte und Stockerl einrollt, Motor startet und das Womo nach vorne an die Mole rollt.

Glück gehabt!

Es ist ein super Platz mit herrlicher Aussicht!

Aber nun müssen wir los, denn wir haben uns für heute viel vorgenommen, aber die Wetter-App verheißt nichts Gutes. Also verzichten wir aufs Moperl, entscheiden uns für die eigenen Füße und Egbert nimmt den Riesenregenschirm mit. Mir genügt meine Regenjacke und los geht’s Richtung Museuminsel. Hier warten vier Museen, die von uns entdeckt werden wollen. WIr spazieren entlang an eleganten Häusern, hier scheint das Beverly Hills von Oslo zu sein.

Das Fram-Museum,

Vor dem Museum stehen Amundsen und seine Mitstreiter in Bronze gegossen. Na, da wollen wir doch auch mitmachen!

Das Museum präsentiert die norwegischen Polarforschungsreisen und deren Protagonisten, Fridtjof Nansen, Otto Sverdup und Roald Amundsen. Mitten in dem riesigen Raum steht die Fram. Mit diesem Schiff wurden zwischen 1896 und 1912 drei Expeditionsreisen ins ewige Eis unternommen. Und nun kann sie jeder bewundern. Wir inspizieren die engen Räume und ich versuche nachzuvollziehen, drei lange Jahre auf diesem Kahn gefangen zu sein und mit dieser Ausrüstung der Kälte zu trotzen! Jedenfalls sind Einsatz und Hingabe der Forscher bewundernswert.

Das Kon-Tiki-Museum

Thor Heyerdahl war ein umtriebiger Bursche, der einige recht waghalsige Expeditionen unternahm und als Vorreiter der maritimen Archäologie gilt. Am Bekanntesten ist seine Kon-Tiki, nach der auch das Museum benannt ist. 1947 versuchte er mit einem Boot aus Balsaholz, zu beweisen, dass einst Polynesien von Südamerika aus besiedelt wurde. Geführt durch die Passatströme trieb das Boot innerhalb von 100 Tagen 7.000 km weit über den Pazifik, bis er auf einer polynesischen Insel landete.

Aber man kann auch die Ra bewundern und auf Schautafeln sind seine Unternehmungen präsentiert.

Das Wikinger-Museum

Danach geht es mit dem Bus zum Wikingermuseum, wo drei Wikingerschiffe ausgestellt sind, einst im 9. Jh. als Gräber für Fürsten und zwei reiche Frauen verwendet. Zwei sind erstaunlich gut erhalten. Das gilt auch für viele Grabbeigaben, die ebenfalls ausgestellt sind.

Das norwegische Freilichtmuseum

Wir wandern entlang und bewundern die alten Häuser auf dem Weg hinauf zum Hügel, wo die Stabkirche aus Gol ihren Platz gefunden hat. Das Holzkirchlein ist über 800 Jahre alt und wirklich beeindruckend, aber auch die vielen anderen alten Bauernhäuser und Scheunen. Jedes erzählt seine eigene Geschichte. Sehr gut gefallen hat mir auch die „old town“. Hier wurden alte Häuser in Straßenzügen mit altem Kopfsteinpflaster zusammengestellt. Nach vielen Fotos wandern wir müde und hungrig zurück zum Ausgang.

Die dunklen Wolken verkünden Unheil. Ein Gewitter naht! Wir warten auf den öffentlichen Bus und fahren Richtung Marina. Auf dem Weg zum Womo fallen die ersten Tropfen und wir erreichen unser Zuhause noch rechtzeitig, bevor der Himmel seine Schleusen öffnet. Glück gehabt!

Ein wunderbarer eindrucksvoller Tag geht zu Ende.

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