Fiat 2999cm³/115kW: Probleme mit dem Getriebe

Unser Problem ist kein Einzelfall!

Wir haben einen FIat Ducato mit Iveco Motor und zwar den 3.0, mit 160 PS und Antriebskette. Das ist einerseits sehr praktisch, weil man keinen Zahnriemen wechseln muss, andererseits hat dieses Getriebe seine Tücken.

Auf der Rückfahrt von Schottland mit 57.500 km konnte man plötzlich nicht mehr in den 5. und 6. Gang schalten, und kurz darauf war auch der 2. hinüber. Also sind wir mit 80 km/h von Wertheim in Deutschland bis nach Wien gezuckelt, immer auf der Hut und auf jedes verdächtige Geräusch lauschend.

Wir haben es bis nach Hause geschafft und dann zu recherchieren begonnen. Nun, schnell mussten wir entdecken, unser Problem ist kein Einzelfall, es gibt viele Berichte in Foren, dass genau bei diesem Fiat Modell das Getriebe mehr als bereitwillig seinen Geist aufgibt und unsere Vermutung, dass hier von Firmenseite eine Unterdimensionierung die Schuld daran trägt, hat sich mehr als bestätigt.

Wir bekamen die Adresse von einem Getriebespezialist. Der nahm das Getriebe auseinander und entdeckte sehr schnell die Ursache: die Lager. Der Ring indem die Kugeln ruhen besteht nicht aus Stahl, sondern Kunststoff. Dieser wird durch die extremen Kräfte natürlich überbelastet, damit verlieren die Kugeln ihre Verankerung. Wir hatten noch Glück im Unglück, keine ist ins Getriebe gerollt, wenn nämlich das passiert, dann wird es erst so richtig teuer!

Nein, man kann keine anderen Lager einbauen, denn diese sind für FIAT eine Spezialanfertigung aus Jugoslawien. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als sich solche Dinger neu zu bestellen, wieder in Kunstoffausführung, weil Fiat da bisher nichts nachgebessert hat, den „neuen Schrott“ wieder einbauen und hoffen, dass er möglichst lange hält. Ist schon eine Frechheit: Da spart FIAT 2 € und den Kunden kostet die wirklich „unnötige“ Reparatur dann tausende!

Langer Rede – kurzer Sinn! Auch wenn man einen starken Motor hat, heißt das noch lange nicht, dass man wirklich aufs Gaspedal drücken kann, einfach weil die Kugellager nicht dafür ausgelegt sind! Das ist sehr ärgerlich, denn eigentlich lässt sich das Womo mit dem eingebauten Motor, wie eine Limousine fahren. Was wir sehr genossen haben, nach unserem letzten Womo mit 95 PS. Das war teilweise schon sehr mühsam, damit auf der Autobahn in die Gänge zu kommen. Aber unter dieser Prämisse bleiben wieder nur 100-110 km/h auf der Autobahn, SCHADE!

Zur Haltbarkeit bekamen wir folgenden Tipp:

  1. Ein Getriebeöl mit 75/90 verwenden, weil es eine höhere Viskosität aufweist.
  2. Anstatt den vorgeschriebenen 4 Liter Getriebeöl, besser noch einen 1/2 Liter zusätzlich hineingeben, damit die Schmierung garantiert ist.
  3. Den Motor möglichst hochtourig fahren, weil dann der Wechsel zwischen den Gängen leichter ist und die Lager geschont werden.
  4. Das Getriebeöl regelmäßig nach 30.000 km wechseln.

Hoffen wir, dass es klappt. Die Probefahrt hat schon mal gut funktioniert und der Motor ist viel leiser als vorher.