s22 – Balladen, Tempel und Paläste

Donnerstag, 17.10.2019 / Syracus

Gefahrene km: Moped 9
Übernachtung: Stellplatz Parking Paradise € 20

Wir alle kennen Schillers Bürgschaft-Ballade aus der Schule über die Stadt Syrakus und ihre Tyrannen: „Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Damon, den Dolch im Gewande: Ihn schlugen die Häscher in Bande, … Da schimmern in Abendrot Strahlen, von Ferne die Zinnen von Syrakus.“

In der Antike war Syrakus über mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Polis Siziliens und dessen kulturelles Zentrum. Cicero schreibt in seinen Reden gegen Verres: „Syracus ist die größte und schönste aller griechischen Städte“. Der Stellplatz liegt direkt neben den Ausgrabungen und so führt unser Weg am Vormittag natürlich zum „Steinehaufen“.Hier steht das Teatro Greco aus dem 5. Jh. v. Chr., für 15.000 Zuschauer. In der Sommersaison finden hier wieder regelmäßig Konzerte statt.

Das riesige Theater

Gleich daneben liegt der Latomia del Paradiso mit dem „Ohr des Dionysios“, eine riesige in den Fels gehauene Höhle mit beachtlicher Akustik.

Das Ohrwaschel …
… ist wirklich riesig!

Damals schufteten tausende Sklaven in über zehn großen Latomien (Steinbrüchen) um den Kalkstein für das antike Syracus zu gewinnen. Wir wandeln durch einen grünen Garten, der einem Paradies gleicht und ich denke an die viele, die hier in brütender Hitze einst geschuftet haben, und deren Vermächtnis wir noch heute bewundern können.

So sieht der Steinbruch heute aus

Westlich des Theaters liegt der riesige Opferaltar Hierons II., 198 m lang und über 10 m hoch. Über zwei Rampen wurden an den Festtagen bis zu 450 Opfertiere auf den Altar getrieben und getötet. Gleich dahinter befindet sich das römische Amphitheater aus dem 3. Jh. n. Chr. Der Bühnenraum ließ sich mit Wasser füllen für Seeschlachten-Ballett. Leider ist es sehr vernachlässigt und stark von Gebüsch überwuchert.

Das Amphietheater

Am Nachmittag brausen wir wieder hinein ins Stadtzentrum um endlich den Dom auch von innen zu besichtigen. Der Dom wurde in den ehemaligen Athene Tempel (5. Jh. v. Chr) integriert, dessen Säulen an der Seitenfassade und im Innenraum gut zu erkennen sind. Das ist wirklich faszinierend und sehr selten. An den Wänden kündet eine Inschrift, dass Syrakus nach Antiochia der zweite Bischofssitz der jungen Kirche war. Immerhin wurde hier bereits 44 n.Chr. die erste Gemeinde gegründet.

Wieder flanieren wir durch die Gassen und besuchen die Festungsmauern, die einst Friedrich II. errichten ließ. Sie liegen direkt an der Meeresmündung, die in die Bucht von Syracus führt.

Die Festung

Es dämmert bereits und so lassen wir uns am Kai auf einen Sundowner nieder.

Schön!

Dann besuchen nochmals die gute Pizzeria, spazieren zurück durchs nächtliche Syracus und nehmen Abschied, denn morgen steht ein besonderes Highlight auf dem Plan.

Unser Stammbeisl in Syracus

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