Dienstag, 8.10.2019 / Trapani – Mazara del Vallo – Marinella di Seliunte
Gefahrene km: 100
Übernachtung: Camping Athena € 18
Am Morgen drehe ich nochmals eine Runde und fotografiere.
Dann nehmen wir Abschied von unserem schönen Übernachtungsplatz. Ich werfe einen letzten Blick auf das schon wieder von dunklen Wolken umhüllte Erice. Schade, sonst hätte ich Egbert zu einem zweiten Versuch überredet alleine wegen der Dolci.
Bei uns herrscht wieder eitel Sonnenschein bei 25° und die langen Hosen wandern wieder in die Schränke. Nach kurzer Fahrt parken wir am Hafen von Mazara del Vallo.
Dieses Städtchen war bereits in der Antike ein wichtiger Seehafen und noch heute lebt die Stadt Großteils vom Fischfang.
Nach einem kleinen Mittagsimbiss wollen wir die Stadt erkunden. Edle Restaurants säumen die Strandpromenade.
Wir steigen die Stufen hinauf und stehen auf der Piazza della Repubblica. Gerade ist Schulschluss und die Mammas holen ihre Bambinis vom Collegio del Gesulti.
Nach ein paar Minuten ist der Spuk vorbei und der Platz menschenleer. Leider ist der Dom geschlossen, denn gerade ist Siesta.
Also erkunden wir die kleinen Gassen auf der Suche nach dem Kasbah Viertel. Ich erwarte Klein Marrakesh und finde nur langweilige Häuser. Mit bunten Kachelmosaiken anscheinend von den Bewohnern gestaltet versucht man der Fadesse Flair einzuhauchen. An und für sich eine gute Idee, die an der „Banalität“ des Gebotenen scheitert. Wir suchen das Schöne und Interessante, aber die Gassen sind ausgestorben außer ein paar herum lungernden zwielichtigen Gestalten. Leider ist auch die Chiesa di San Franceso geschlossen, deren reich geschmücktes Inneres im Reiseführer erwähnt wird. Na kann man nix machen, zurück zum Womo.
Dabei entdecke ich die Chiesa di Sant‘ Ignazio aus dem Jahr 1701. Leider hat sie 1936 ihr Dach eingebüßt und so sieht man nur mehr das, was Wind und Wetter übrig gelassen haben. Aber ihr runder Grundriss und die noch teilweise erkennbaren barocken Stuckarbeiten an den Wänden lassen die einstige Pracht erahnen. Dann entdecke ich in einer Gasse die bemalten Ladenjalousien und habe endlich ein lohnendes Fotomotiv.
Es ist sehr heiß, so um die 30°. Wir steuern einen Campingplatz nahe unserem nächsten Ziel an. Beim Rundgang sind wir enttäuscht. Die in den Bewertungen hoch gepriesene Anlage erweist sich als eng, ungepflegt und heruntergekommen. Egbert meint: „Fake News“. Naja vielleicht sind wir ein bisserl verwöhnt, aber es gibt ja Alternativen. Also flugs die Reiseführer gezückt und nachgeschlagen. Wir steuern Camping Athena an, in Gehweite zu Seliunte. Auch dieser Platz ist in die Jahre gekommen, aber hier ist man um Ordnung bemüht und das Areal ist großzügig gestaltet.
Erleichtert lassen wir uns nieder und Egbert packt den Außengrill aus, denn die frisch gekauften Doraden wollen verzehrt werden. Sie schmecken herrlich, und das ist keine „Fake News“!