2014/06 Kroatien

Wohlbehalten und gut erholt aus Corvara zurückgekehrt, haben wir begonnen unseren Sommerurlaub zu planen. Die Bedingungen: Sonne, Mittelmeer, schöne Landschaft, interessante Sehenswürdigkeiten und mit Schnecki gemächlich die Gegend erkunden. Da gibt es natürlich viele Fleckerl, welche diesen Kriterien entsprechen.
Unsere Entscheidung war bald getroffen, im Juni 14 Tage Kroatien.
Die letzte Woche im Mai war dann sehr ausgefüllt, ich erstellte Packlisten und Egbert sorgte dafür, dass Schnecki auch wirklich Einsatzbereit war und nicht irgendwo in der Pampa plötzlich einem Schlaganfall erliegt.
Ich erledigte Apotheke, Küche, Bad und Kleiderkasten und Egbert verbrachte viel Zeit in der Werkstatt und am Telefon.
Aber am Donnerstag nachmittag war dann alles im grünen Bereich. Die letzten Kleinigkeiten wurden besorgt und verstaut und am Abend stand Schnecki fertig gepackt direkt vor der Haustüre in der Ölzeltgasse, bereit für das nächste Abenteuer.

Freitag, 6. Juni 2014, Wien – Insel Rab

Ab in den Süden!

Morgens um 5 Uhr klingelt der Wecker und trotz Urlaubsvorfreude fällt das Aufstehen schwer. Donnerstags war bis spät in die Nacht Schnecki gemäß Checkliste mit jenen wichtigen Utensilien befüllt worden, die man so für eine Reise braucht. Was wir alles vergessen haben, das wird sich noch während der Reise herausstellen! Um 7 Uhr geht’s dann los, in der Hoffnung, dem Pfingstverkehr ein Schnippchen zu schlagen. Das gelingt auch und problemlos erreichen wir die Grenze. Weiter geht es durch Slowenien und bald schon sind wir in Kroatien, aber bis zum Meer dauert es dann doch noch ein Stück. Da wir so flott unterwegs sind, beschließen wir, gleich den zweiten Übernachtungsplatz anzufahren und steuern zur Fähre nach Rab.

Auf die Fähre
Auf die Fähre

Wir fahren an der Küste entlang und bewundern das Panorama. Die Kornaten bilden den Horizont, davor das spiegelglatte Mittelmeer, am Ufer kleine Büsche und ab und zu Olivenbäumchen. Bald schon zeigt ein Wegweiser zum Fährhafen und wir sehen eine Fähre das Ufer ansteuern. Am Hafen angekommen kauft Egbert das Ticket und schon geht es auf diese Fähre, die auch bald wieder ablegt.

Rab, wir kommen!
Rab, wir kommen!

Der Campingplatz ist schnell gefunden, und ein stilles Plätzchen dazu.

Ein lauschiges Plätzchen zum Ausruhen
Ein lauschiges Plätzchen zum Ausruhen

Hier werden wir die nächsten Tage ausspannen und uns vom Urlaubsvorbereitungsstress erholen.

Samstag, 7. Juni 2014, Rab

Sight Seeing

Heute wollen wir das Städtchen Rab erkunden, das in Sichtweite des Campingplatzes liegt. Aber bald entdecken wir, dass der Weg doch recht weit ist, denn er führt uns durch zwei Buchten. Dabei beobachten wir Jugendliche bei einem Triatlonwettbewerb, der vor einem Nobelhotel stattfindet. In Rab beheben wir endlich Kuna  aus dem Bankomat und erstehen eine SIM Karte fürs Internet. So sind wir wieder ONLINE! Jetzt können wir uns der Kultur widmen.

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Das Städtchen Rab blickt auf eine lange Geschichte zurück. Wir wandern durch die schmalen Gassen, entlang an alten venezianischen Palazzi und kleinen Kirchlein, bis hinauf, wo man einen wunderschönen Blick über die Dächer von Rab genießt.

Blick über Rab
Blick über Rab

Rab, die grünste der Kvarner Inseln, mit ihrer Hauptattraktion dem mittelalterlichen Städtchen Rab.

Der Balkon eines Pallazzos
Der Balkon eines Pallazos
Gässchen in Rab
Gässchen in Rab
Ein schönes Foto
Ein schönes Foto
Der höchste Kirchturm
Der höchste Kirchturm
Sehr alt!
Sehr alt!

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Die Ruinen eines mittelalterlichen Klosters
Die Ruinen eines mittelalterlichen Klosters
Wieder auf dem Rückweg
Wieder auf dem Rückweg

Danach schlendern wir denselben Weg zurück, genießen das Meer, die Sonne und die herrliche Natur. Den Abend lassen wir bei einem Glas G’spritzten mit Blick aufs Meer ausklingen.

Sonntag, 8. Juni 2014, Rab

Fit mach mit!

Heute ist eine Radtour angesagt, hinüber auf die Halbinsel Kampor. Während Egbert die Fahrräder vom Träger hebt, wasche ich das Frühstücksgeschirr und richte alles für den Ausflug her. Dann geht’s schon auf den Sattel und dahin in kommoder Fahrt. Zuerst fahren wir den Weg entlang, den wir am Vortag bereits gegangen sind. Aber bald lassen wir das Städtchen Rab hinter uns und erreichen das Naturschutzgebiet.

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Die Wege sind zwar schattig, aber teilweise ziemlich steil und die Temperatur klettert immer höher. Nach einer kurzen Rast bei knusprigen Sardinen wollen wir ein bisschen Badebucht genießen. Aber es ist gar nicht leicht den richtigen Weg zu finden. Zwar kommen wir ab und zu an Übersichtstafeln vorbei, aber die Karten sind nicht sehr genau und die Wege nicht markiert. Schließlich schaffen wir es doch in eine Bucht, schlüpfen in die Badekleidung und genießen das kühlende Nass. In der Bucht dümpeln ein paar kleine Motorboote. Anscheinend kennt man diesen Ort. Bei einem vor Anker liegenden Boot stehen zwei Österreicher im brusttiefen Wasser, in der Rechten eine Dose Bier und unterhalten sich über Gott und die Welt.

Am Abend klettern wir wieder in unsere Radhosen und zurück geht es, erquickt und bergab. Bald erreichen wir Schnecki, wo nach einer ausgiebigen Dusche ein kaltes Bier und kühles Mineralwasser auf uns warten.

Montag, 9. Juni 2014, Insel Rab – Insel Pag

Ein traumhaftes Plätzchen!

Unsere heutige Etappe ist nicht weit. Wir fahren zurück zu Fähre, setzen aufs Festland über, fahren ein Stückchen weiter bis zum nächsten Fährhafen und Schwupps geht’s auf die nächste Insel, Pag.

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Wir checken beim Campingplatz ein und finden ein traumhaft schönes Plätzchen, direkt am Meer gelegen. Spontan beschließen wir unsere Urlaubsplanung ein bisschen zu verändern und einen Tag anzuhängen, weil es uns hier so gut gefällt.

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Also legen wir uns in den Schatten, genießen das Meeresrauschen und lassen die Seele baumeln.

Mittwoch, 11. Juni 2014, Insel Pag – Zadar – Biograd na Moru

Harleys – Harleys – Harleys

Am Morgen heißt es Abschied nehmen und nachdem alles sicher verstaut ist, klettert Schnecki den Hang hinauf. Das haben Campingplätze an sich, die meisten liegen an steilen Hängen. Aber mit der Zeit bekommt man Übung und Egbert fährt mit Schnecki, wenn notwendig über Stock und Stein.

Das Städtchen Pag
Das Städtchen Pag

Diesmal geht es nicht zur Fähre, sondern wir fahren in südliche Richtung, die Insel entlang bis zum Städtchen Pag. Nach einem kleinen Stadtspaziergang geht es schon weiter Richtung Zadar. Hier am Südzipfel der Insel spannt sich eine 340m lange Brücke zum Festland. Am späten Vormittag erreichen wir Zadar. Meinen Vorschlag, als Parkplatz den nächsten Supermarkt anzusteuern schlägt Egbert in den Wind und steuert zielsicher weiter Richtung Altstadt. Und tatsächlich, findet er ganz nahe direkt bei der Fußgängerbrücke, die in die Autolose Altstadt führt, einen schattigen Parkplatz. Nachdem alle Schnecki-Luken einbruchssicher abgedichtet sind, machen wir uns daran Zadar zu erkunden.

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Der Forumsplatz von Zadar

Wir wandeln durch die Gässchen vorbei an alten Plätzen, genießen unter schattigen Sonnenschirmen ein kleines Mittagessen und setzen den Rundgang fort. Am Hafen bewundern wir ein riesiges Fährschiff und gleich neben an lauschen wir den Meeresorgeln, einer Installation, wo mittels Meerwasser Orgeltöne erklingen, ein seltsames Schauspiel.

Am Kai von Zadar
Am Kai von Zadar

Hier kannst du uns auf einem kleinen Stadtrundgang durch Zadar begleiten

Das EIngangstor
Das Eingangstor
Der Volksplatz
Der Volksplatz
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Sv. Simun
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Der Forumsplatz
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Die Moderne und die Antike
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Die Kuppel von Sv. Donat
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Das Innere dieses seltsamen Bauwerks
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Im Fundament wurden Reste des Forums eingebaut
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Sv. Stosija mit dem Glockenturm
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Zadar
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Der Fünf-Brunnen-Platz bei der Stadtmauer
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Das Seetor mit dem …
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… venezianischen Löwen

Danach wandern wir durch die altösterreichische Kreishauptstadt Dalmatiens zurück. Ist schon eigenartig, dass alles hier einmal zu Österreich gehört hat. Erleichtert stellen wir fest, dass Schnecki unversehrt geblieben ist. Der Schock aus Frankreich ist noch nicht überwunden, oder besser gesagt, wir sind vorsichtig geworden und lassen keine Wertgegenstände offen umherliegen. Seither verwenden wir Safe und Diebstahlsicherung wenn wir Schnecki irgendwo abstellen. Wie heißt es doch: Aus Schaden wird man klug. Der Aufwand dauert nicht lange und wir fühlen uns bedeutend sicherer!

Da geht's lang
Da geht’s lang

Nun geht es weiter nach Biograd na Moru. Dabei entdecken wir immer wieder Harley Davidsons, meist im Konvoi. Je näher wir Biograd kommen, desto häufiger sehen wir rechts und links am Straßenrand orangene Wimpel wehen und Willkommensschilder, denn … das diesjährige Harley Davidson Europatreffen findet in Biograd statt und genau an diesem Wochenende.

Auf dem Campingplatz
Auf dem Campingplatz

Beim Einchecken am Campingplatz stolpern wir unentwegt über Harleys. Durch Zufall nisten wir uns im Briten-Eck ein. Hier stehen etliche Briten mit teilweise riesigen WoMos, alle mit Anhängern ausgerüstet. Wobei Anhänger ein bisschen untertrieben ist. Das Gefährt gleicht einer Minigarage. Man öffnet die Klappe, führt vorsichtig eine blitz-blank geputzte Harley heraus, übervoll mit Sonderausstattungen, setzt sich drauf, dreht drei Runden durch das – zugegeben – große Campingplatz-Areal und dann geht es wieder ab ins Häuschen.

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Am Abend drehen wir eine Runde durch den Ort und bedauern, den Fotoapparat zuhause gelassen zu haben. Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Harleys es gibt und wie viele Länder vertreten sind. Da stehen sieben Harleys auf einem Fleck, einer sitzt daneben und lässt die Musik aus seinem MP3 Player über alle sieben zusammengekoppelten Lautsprecher Anlagen erschallen, ein beeindruckender Klang, kilometerweit zu hören. Und die wilden Männer sitzen daneben und genießen den Abend.

Dann geht’s ins Bett und das tiefe typische Harley-Brummen wiegt uns in den Schlaf.

Donnerstag, 12. Juni 2014, Biograd na Moru – Krka Nationalpark

Natur pur!

Am Morgen bestaunen wir nochmals die Harleys und dann geht es weiter zum Krka Nationalpark. Zuerst steuern wir den Campingplatz an, wo man uns den Weg zum Nationalparkeingang weist. Wir fahren ein kurzes Stück zurück und als wir uns auf dem Parkplatz einparken, beginnt es aus allen Wolken zu gießen. Also wird das Picknick ausgepackt und während wir bei offenem Fenster unseren Imbiss verzehren beobachten wir die Besucher, wie sie pitschnass zu ihren Autos eilen. Nach einem Tässchen Kaffee hat sich das Gewitter schon wieder verzogen und wir machen uns auf den Weg. Zuerst geht es einen Fußweg 950m steil bergab. Unten angekommen öffnet sich uns das Tal wo die Krka in Kaskaden ihren Weg teilweise mitten durch kleine Wäldchen findet. Auf solide gebauten Holzstegen folgen wir dem Wasser bis zum großen Wasserfall. Trotz Gewitters ist die Luft extrem feuchtschwül, sodass nicht einmal das Wasser Abkühlung bringt.

Im Krka Nationalpark
Im Krka Nationalpark
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Die Krka
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Der große Wasserfall

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Regionale Spezialitäten am Wegesrand

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Wie standhaft diese Bäume sind!
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Eine Libelle
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Wasser
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Den Forellen gefällt es, immerhin ist Fischen verboten
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noch eine Libelle
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Wasser

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Im Krka Nationalpark
Im Krka Nationalpark

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Am Abend kehren wir müde zu unserem Quartier, einem winzigen Campingplatz, der von einer Familie geführt wird. Alles ist sauber und die Waschraum-Anlagen sind die besten und modernsten, die wir auf unserer Reise bisher zu Gesicht bekommen haben.

Ein nettes Platzerl
Ein nettes Platzerl

Auch das Essen im Restaurant ist familiär und ausgezeichnet. Am Abend schaut sich Egbert den Auftakt der Fußball WM im Restaurant an, Brasilien gewinnt gegen Kroatien, zur großen Enttäuschung aller Einheimischen, aber es war nicht anders zu erwarten gewesen.

Freitag, 13. Juni 2014, Krka Nationalpark – Sibenik – Primosten

Die dalmatinische Küste entlang

In der Früh, nachdem die morgendlichen Routinearbeiten erledigt sind, geht es zurück nach Sibenik. Schon wieder finden wir direkt in der Nähe des Hauptplatzes einen Parkplatz und ich frage Egbert, ob er denn die Parkplätze, so wie auch manche Campingplätze vorreserviert hat. Obwohl es nicht weit in die Stadt ist, ist die Besichtigung dennoch sehr mühsam. Es ist um die Mittagszeit extrem heiß, da hilft nicht einmal ein Eisstanizel.

Der Hauptplatz von Sibenik
Der Hauptplatz von Sibenik

Wir wandern durch die schmalen Gässchen, besuchen ein paar Kirchen, erklimmen die Stufen bis hinauf zum Friedhof, von wo man eine wunderbare Aussicht genießt.

Sibenik von oben
Sibenik von oben

Die Gräber sind wunderschöne Steinmetzarbeiten. Anscheinend werden die Verstorbenen nicht „beerdigt“ sondern in steinernen Grabmälern in Art zur letzten Ruhe gebettet. Diese sind ziemlich breit, sodass locker drei Särge nebeneinander Platz haben. Die Oberfläche ist mit großen glatten Marmorplatten verkleidet, wahrscheinlich kein billiges Vergnügen!

Direkt neben dem Parkplatz führen Treppen hinauf zum Hauptplatz
Direkt neben dem Parkplatz führen Treppen hinauf zum Hauptplatz
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Die Kathedrale von Sibenik
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Das „eigenwillige“ Motiv des Hauptportals
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Adam und Eva in mittelalterlicher Darstellung
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79 Köpfe zieren die Aussenfassade der Apsis
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Im Detail
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Die Kuppel wurde im Jugoslawienkrieg zerstört, aber wieder restauriert
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Ein Blick in eine Seitengasse
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Der Uhrturm von Sibenik
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Einer der Plätze von Sibenik
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So etwas nennt man Resteverwertung
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Die Fassade ist völlig zugewachsen, ein schöner Anblick
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Friedhofsidylle
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Die Gräber sind hier sehr breit und bieten Platz für mehrere Särge nebeneinander
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Man hat einen schönen Ausblick vom Friedhof
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In den Gassen von Sibenik
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Schöne alte Steinhäuser
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Ein kühles schattiges Plätzchen
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Die Fußball-Fan-Kleidung beim Trocknen
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Ein gotisches Fenster
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Auch dieses Haus ist sehr alt
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In einem Kirchlein von Sibenik
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Frauen in inniger Andacht
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Detail in Sibenik
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Ein Glockenturm

Primosten

Als wir zu Schnecki zurückkehren, wasche ich mir zuerst den Staub und Schweiß ab. Wie angenehm! Danach setzen wir unsere Fahrt fort und gelangen kurz darauf nach Primosten. Der Campingplatz liegt ein bisschen außerhalb des Orts. Wir suchen uns ein Plätzchen, kein leichter Unterfangen, der Platz ist fast vollbesetzt. Dann wird Schnecki mittels unterlegter Keile so halbwegs in die Horizontale gebracht.

Primosten
Primosten

 

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Zum Strand sind es nur ein paar Schritte und dort stellen wir erstaunt fest, dass das Wasser zum Baden die für uns notwendigen moderaten Temperaturen aufweist. Also Badesachen anziehen und mit den Schwimmschuhen stören einen die spitzen Steine gar nicht.

Am Abend schwingen wir uns auf die Räder und strampeln Richtung Primosten. Der kleine Ort liegt auf einer Felseninsel und war ursprünglich nur durch eine Zugbrücke mit dem Festland verbunden, welche im 19. Jh durch einen Damm ersetzt wurde, eindeutig bevor der Tourismus entdeckt wurde. Aber der hat auch so Einzug gehalten. Der Hautplatz der pittoresken Städtchen erinnert sehr an eine Hollywood Kulisse. Laute Musik klingt aus zahlreichen Bars, überall sind Marktstände zu sehen, die allerhand feilbieten. Aber sobald man ein bisschen durch die steilen Gässchen hinaufklettert ist von dem Halli-Galli nichts mehr zu bemerken und Ruhe kehrt ein.

 

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Primosten vom Norden gesehen
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Das einzige Stadttor von Primosten
In der Abendsonne hoch oben beim Friedhof
In der Abendsonne hoch oben beim Friedhof
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Die Kirche von Primosten in der Abendsonne
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Ein schöner Blick vom Friedhof
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Das Grab hat mich berührt, …
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… besonders die beiden Gesichter
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Primosten vom Süden

Wir wandern immer höher, genießen die Stille und erreichen den kleinen Friedhof mit herrlichem Blick über das Meer.

Im Süden haben anscheinend die Toten immer den schönsten Ausblick. Beim Wandern entlang der Gräber steigt uns ein köstlicher Duft in die Nase und wir entdecken gleich daneben ein kleines Restaurant. Dort genießen wir unser Abendessen mit herrlicher Aussicht über das Meer.

Ein schönes Plätzchen für ein Abendessen
Ein schönes Plätzchen für ein Abendessen

Dann machen wir uns auf die Rückfahrt und sind rechtzeitig für die zweite Halbzeit zurück. Egbert setzt sich zu den Holländern, die sich das Match Niederlande gegen Spanien anschauen. Die Freudenrufe dringen bis zum Schnecki, aber ein 5:1 hätte ich dennoch nicht erwartet, und ich glaube auch die anderen nicht! Ab jetzt, nach diesem denkwürdigen Spiel wird kein männlicher Holländer, einen Freitag den 13. als unheilvoll empfinden. Für die eh schon abergläubischen Spanier, glaube ich, sieht das ein bisschen anders aus. Ich denke, ab jetzt werden sie sich hüten jemals wieder an einem Freitag, den 13. Fußball zu spielen.

Am Samstagmorgen beginnt es ziemlich heftig zu regnen. Also beschließen wir eine Planänderung und machen es uns gemütlich. Wir lauschen dem Regen und zu Mittag beginnt es aufzuhellen. Langsam verziehen sich die Regenwolken und am Abend gelingt mir dieses wunderbar stimmige Sonnenuntergangsbild.

Sonntag, 15. Juni 2014, Primosten – Trogir – Split

Mitten im Mittelalter

Heute geht es weiter nach Trogir. Dieses Städtchen hat seine mittelalterliche Bausubstanz erhalten und ist ein wirkliches Kleinod. Wir parken unser Schnecki auf dem städtischen Parkplatz mit wahrlich nicht mittelalterlichen Parkgebühren und wandern schnurstracks hinüber zur alten Stadtmauer.

Die Stadtmauer von Trogir
Die Stadtmauer von Trogir

Weiter geht es durch schmale Gässchen, deren Fassaden mich an das Bühnenbild des Barbier von Sevilla in unserer Staatsoper erinnern, dabei meine ich die alte Schenk Inszenierung.

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Wir wandern und schauen und fotografieren und wandern weiter. Aber wir sind hier nicht die einzigen – neben den üblichen Touristen (kein Wunder, ist ja echt toll!) findet auch noch ein Mittelalter Fest statt mit einem Internationalen Schwertkampf Wettbewerb. Ständig begegnen einem Menschen in mittelalterlicher Gewandung, manche sogar mit „Original“ Ledersandalen.

 

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Auf dem Markt kaufen wir noch regionalen Käse, der aufgrund des Odeurs sorgfältig verpackt im WoMo landet.

Split

Weiter geht es Richtung Split. Da Sonntag ist, sind die Straßen wenig befahren, dennoch dauert es nicht lange und wir ziehen einen Rattenschwanz hinter uns her und Egbert ist darüber erstaunt: … „dass ihm so viele nachfahren!“ In Split steuern wir ebenfalls den städtischen Parkplatz an, diesmal mit bedeutend moderateren Preisen. Dann geht es Richtung Diokletian Palast. Dieser Palast in der Größe von vier Fußballfeldern wurde Ende der 3. Jh. n. Chr. von Diokletian errichtet. Nach dem Fall des römischen Reichs entdeckten die Bürger die Vorteile der 2m dicken Mauern und errichteten innerhalb des Palastes ihre Häuser. Noch heute kann man an den Fassaden Reste der Palastmauern entdecken.

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Mauerfragmente des Diokletianpalastes

Wir flanieren an der Standpromenade, durch die Stadtmauer, die Gässchen entlang bis hin zum Zentrum, dem ehemaligen Peristyl. Hier besichtigen wir das ehemalige Mausoleum, das im 9. Jh. zu einer Kirche umgebaut wurde und den ehemaligen Jupitertempel, dessen Mauern und steinerne Kassettendecke noch komplett erhalten sind. Split ist wirklich sehenswert! Beeindruckt wandern wir an der Stadtmauer entlang und durch die engen Gassen zurück.

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Nach vier Stunden sind wir müde, winken noch ein paar Harleys nach und machen uns auf den Weg zu unserer heutigen Herberge, einem netten Campingplatz kurz nach Split, direkt am Meer gelegen. Hier lassen wir den Abend mit Cevapcici ausklingen.

Campingplatz nahe SplitCampingplatz nahe Split

Montag, 16. Juni 2014, Split – Omis – Brela – Makarska

Auf Spuren der Vergangenheit

Bereits am Abend hat es zu regnen begonnen und die ganze Nacht hindurch teilweise sehr heftig geschüttet. Man hört das sehr deutlich, wenn man in einem Alkoven liegt, denn da ist das Blechdach nur Nasenlängen entfernt. Aber um 8 Uhr hört der Regen auf, wir frühstücken im Freien, drehen noch eine Runde durch den Campingplatz und weiter geht die Fahrt.

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Erstes Ziel ist Omis, hier hat Egbert vor über 40 Jahren einmal seinen Urlaub verbracht. Aber viel Erinnerung will sich nicht einstellen, die Stadt ist sehr groß und modern. Wir parken am Hafen des ehemaligen Zentrums der dalmatinischen Seeräuber und schlendern Richtung Stadtkern.

Omis
Omis

Omis liegt an der Mündung der Cetina, die sich hier durch den Fels der Mala Dinara ihren Weg bahnt. Über Jahrhunderte schützten die senkrecht ansteigenden Felsen den Ort und den einzigen Zugang zum Hinterland. Wir flanieren durch die schmalen Gässchen und klettern hinauf zu den Ruinen der einstigen Stadtfestung Peovica mit einem herrlichen Ausblick über die Landschaft.

Omis von oben
Omis von oben
Suchbild: Wo ist Schnecki?
Suchbild: Wo ist Schnecki?

Nach einem kurzen Mittagessen geht es weiter nach Brela. Hier urlaubte einst Egberts Schwägerin mit ihrer Familie. Also bleiben wir stehen, kaufen eine Ansichtskarte und machen ein paar Fotos, um sie ihr mitzubringen.

Brela
An der Promenade von Brela
In Brela
In Brela

Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Schlafplätzchen in Makarska. Der Ort liegt in der Mitte der 60 km langen Makarska-Riviera. Der üppig bewachsene Küstenstrich und seine Strände ziehen alljährlich viele Touristen an. Laut Campingführer liegt der Platz direkt am Meer in Pinienhainen mit Sandstrand. Aber das, was wir sehen ist enttäuschend. Ein paar zugegeben sehr schön terrassierte Plätze, weit ab vom Meer. Beim Herumspazieren entdecken wir den alten Platz unten am Meer. Anscheinend hat man den Landstrich um einen guten Preis verkauft, denn jetzt wird hier die Flaniermeile erweitert. Schade!!! Zumindest findet Egbert ganz nahe ein Lokal um sich das Match Deutschland gegen Portugal anzusehen. Und ich schreibe an meinem Blog, so frönt jeder seinem Hobby.

Übrigens Deutschland hat mit 4:0 gewonnen.

Dienstag, 17. Juni 2014, Makarska – Dubrovnik

Auf zum Point of return

Nach einem kurzen Abstecher zum Hafen von Makarska und ein paar Schnappschüssen, brechen wir auf zur letzten Etappe unserer Reise, Dubrovnik. Wir fahren entlang der Küste mit herrlichem Panorama. Diesmal darf ich das Steuer übernehmen, damit Egbert auch einmal Filmen und Fotografieren kann.

Dubrovnik ist eine richtige Stadt, deren Häuser sich über die Hügel ringsum erstrecken. Beeindruckend finde ich die neue Hängebrücke über den Fluss. Aber auch sonst kann man viel Modernes entdecken, wie dieses riesige Kreuzfahrtschiff, das wir von der Busstation aus bewundern können.

Der Campingplatz ist bald gefunden und nachdem alles verstaut und vertaut ist, machen wir uns auf den Weg. Die Busstation ist direkt neben dem Campingplatz und der Bus führt bis vor die Stadtmauer des antiken Dubrovniks.

Donnerstag, 19. Juni 2014, Dubrovnik – Plitviza

Zurück geht es in die Heimat