2014/05 Steiermark

Märchenwald und Wassermann

Am langen ersten Mai-Wochenende haben Pamina und ich mit dem Womo  die Obersteiermark erkundet. Dabei sind wir durch Zauberwälder und über Märchenwiesen gestreift und haben tief im Erzberg den Wassermann getroffen.

Donnerstag, 1. Mai 2014 (Wien – Joachimsberg):

Am Vormittag holen wir Schnecki aus dem Winterschlaf. Das geht erstaunlich schnell, Batterien anschließen, Kühlschrank befüllen, Wäsche und Bettzeug einräumen, Schuhe und Regenjacken nicht vergessen, Nummerntafel umsetzen, Autos rangieren, Schnecki Motor starten und nach zwei Stunden sind wir auf Achse.

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Und los geht’s!

Unser erster Stopp ist der Joachimsberg, das Wochenendhäuschen einer befreundeten Familie, wunderschön gelegen, mit einem herrlichen Blick auf die Ötscherwelt. Am Nachmittag spazieren wir durch das Dörfchen, grüßen alle Einwohner und Wochenendhausbesitzer aufs Freundlichste und nach einem genussvollen Abendessen beziehen wir unser WoMo, das am Straßenrand abgestellt war.

Freitag, 2. Mai 2014 (Joachimsberg – Mariazell – Göstling a.d. Ybbs):

Nach einer angenehmen Nachtruhe und einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Mariazell, das gleich ums Eck liegt.

Die Basilika thront über dem Wallfahrtsort.
Die Basilika thront über dem Wallfahrtsort.

Wir besuchen die Basilika, bestaunen die Devotionalienstände, kaufen Original Mariazeller Lebkuchen und machen noch einen kurzen Abstecher zum Friedhof, näheres, siehe Impressionen aus Mariazell. Nach einem Mittagessen ging es weiter Richtung Göstling an der Ybbs zur Erlebniswelt Mendlingtal, eine der letzten Holztriftanlagen Mitteleuropas. Die Steinkastenklause war bis 1992 in Betrieb, dann zerstörte ein Hochwasser die Anlage. Seit Jahrhunderten wurde hier Holz gefällt und dann mit Wasserkraft getriftet um Holzkohle zu erzeugen. damit wurde das Eisen aus dem Roheisen der Eisenerz herausgeschmolzen und im Hammerwerk verarbeitet.

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Obwohl es später Nachmittag ist, machen wir uns auf den Weg. Es nieselt leicht, aber das stört nicht, denn wir werden für unsere „Mühen“ in wundersamer Weise belohnt.   Über gut abgesicherte Hangstege und Holzbrücken entlang an verschlungenen Bachläufen gelangt man hinein bis zum Anfang des Tales und fühlt sich, wie in einem Zauberwald, Sshau nach bei Wandern im Mendlingtal. Danach geht es schnurstracks zurück zum Schnecki, wo wir bei heißem Tee und Käsegriller den Tag ausklingen lassen. Das Trommeln des strömenden Regens wiegt uns in den Schlaf.

Samstag, 3. Mai 2014 (Göstling a.d. Ybbs – Admont – Wörschachklamm – Eisenerz):

... eine Tasse heiße Schokolade weckt stets die Lebensgeister ...
… eine Tasse heiße Schokolade weckt stets die Lebensgeister …

Als wir erwachen regnet es noch immer heftig. Also beschließen wir bei einem gemütlichen Frühstück ein Indoorziel anzupeilen, das Stift Admont. Nachdem alles verstaut ist geht es schon los, mitten durch die Steiermark, hinein ins Gesäuse.

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Durch die Steiermark
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Das Gesäuse
Stiftskirche Admont
Stiftskirche Admont

Nach dem Besuch der größten Klosterbibliothek der Welt wollen wir noch einmal unser Glück wagen und brechen zur Wörschachklamm auf, schau nach bei In der Klamm.

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Diesmal sitzt Pamina am Steuer. Dort angekommen machen wir uns auf den Weg, und stehen vor verschlossener Türe.

Wir waren etwas ratlos ...
Wir waren etwas ratlos …

Was sollen wir tun? Dann entschließen wir uns, vorsichtig weiterzugehen. Jeder Steig wird einzeln erklommen, wir halten uns ganz nahe an der Felswand und klettern weiter. Die Kulisse lässt einen verstummen, nicht nur aufgrund des tosenden Wassers, sondern auch, weil es so gewaltig schön ist.

...zwischen tosenden Wasserbächen ...
…zwischen tosenden Wasserbächen …

Es regnet, aber das macht uns nix aus, wir klettern und staunen. Zurück geht es durch einen Märchenwald, da kreuzt ein Feuersalamander unseren Weg. Weiter geht es an einem Knusperhäuschen mit lauter Zwergen vorbei, zum Womo.

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Der Feuersalamander lässt sich nicht aus der Ruhe bringen …
Das Knusperhäuschen ...
Das Knusperhäuschen …
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… mit den 11 Zwergen …

Wir erklimmen unser Schnecki und fahren Richtung Eisenerz, wo wir spät abends ankommen. Nach einem guten Abendessen fallen wir müde in die Federn und freuen uns auf den nächsten Morgen.

Sonntag, 4. Mai 2014 (Eisenerz – Perchtoldsdorf):

Am nächsten Morgen spazieren wir nach einem ausgiebigem Frühstück über zum Schaubergwerk und buchen die Hauli- und die Bergwerks-Tour.

Auf dem Parkplatz übernachtet ...
Auf dem Parkplatz übernachtet …

Wir sind sehr gespannt und werden nicht enttäuscht. Zuerst wird jeder Passagier mit gelbem Sturzhelm und Segeltuchjacke ausstaffiert. Nach dem Fotoshooting geht es mit dem „größten Taxi der Welt“ in den Tagbau der Eisenerz.

Eigengewicht 55t und Nutzlast 77t
Eigengewicht 55t und Nutzlast 77t
... Fotoshooting ...
… Fotoshooting …

Wir schaukeln hoch über dem Boden auf 2,6m großen Reifen die Straßen entlang mitten ins Erzabbaugebiet, fotografieren und schauen. Das ist ein tolles Erlebnis. Danach geht es weiter mit einer kleinen Bahn, 1,5km tief ins Bergwerk, das 1986 stillgelegt wurde und zu einem Schaubergwerk umgebaut wurde. Hier ist es sehr kühl, wir wandern durch die Stollen, lauschen den Worten der Führerin und entdecken den Wassermann in einem Tümpel.

... der Wassermann von der Eisenerz
… der Wassermann von der Eisenerz

Nach einer Stunde ist uns ziemlich kalt, und endlich geht es wieder zurück ans Tageslicht! Schnell ins WoMo, die Heizung aufgedreht und bei einem heißen Tee und Omlette wird uns wieder warm. Gestärkt treten wir am frühen nachmittag die Heimreise an. Pamina übernimmt das Steuer und meint: „Ich habe mir schon gedacht, dass mir WoMo Fahren Freude bereiten wird, aber dass man dabei in so kurzer Zeit so viel Neues entdecken und sehen kann, das habe ich nicht gewußt. Außerdem macht es ur-Spaß damit herumzufahren!“

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Pamina im Cockpit

Gemütlich fahren wir zurück nach Hause und freuen uns auf unseren nächsten Ausflug mit Schnecki.