Die Engländer sind einfach NETT!


Sonntag, 28.5. Hull – York – Durham (54.928-55. 133 km)

Gefahrene Km: 205 km
Übernachtung: Durham Grange (€ 47)

Erwartungsvoll beobachten wir, wie die Fähre in Hull um 8:00 morgens anlegt, bis uns der Lautsprecher auffordert zu unserem Womo zu gehen.

Wir starten Womo und Navi. Unser erster Weg führt zur Mall um bei Vodafone zwei SIM Karten für unsere Tablets zu erwerben. Schon zuhause hatten wir entdeckt, dass die Mall nur über ein Parkhaus verfügt und uns deshalb per Google-Satellit nach Alternativen umgesehen. Ein einer Seitengasse entdeckten wir einen Parkplatz, den wir nun ansteuern.

Leider steht dort in großen Lettern, dass widerrechtliches Parken streng geahndet wird. Etwas ratlos beginnen wir zu frühstücken, denn die Mall öffnet erst um 10:00. Plötzlich entdecke ich einen Security Mann, also raus aus dem Womo und nett gefragt, ob wir vielleicht ausnahmsweise hier stehen bleiben dürfen. Der frägt bei der Zentrale an und erklärt uns, dass man einen Parkplatz für uns bei der Mall bereithalte. Tatsächlich, dürfen wir direkt neben der Security Zentrale des Einkaufszentrums parken.

Wir gehen schnurstracks zu Vodafone, wo wir freundlichst bedient werden. Alles klappt reibungslos und wir sind wieder online. Bevor wir zu unserem Womo zurückkehren, drehen wir noch eine kleine Runde durch das alte Stadtzentrum von Hull und besuchen die Kathedrale, wo gerade ein Gottesdienst beginnt.

Diese Wasserinstallation hat uns an Bordeaux erinnert. Den Kindern scheint es viel Spaß gemacht zu haben.
Durch dieses winzige Gässchen sind wir danach noch mit dem Womo gefahren. Das war ganz schön ENG!!!
Das Rathaus von Hull
Die Kathedrale von Hull einmal anders
Der Chor bereitet sich auf seinen Einzug beim Gottesdienst vor

Schließlich kehren wir zum Womo zurück, denn heute haben wir noch viel vor. Wir wollen die berühmte Kathedrale von York besichtigen. Eigentlich verwenden wir immer Google Maps beim Fahren, da wir stets unsere Tablets mit auf Reisen nehmen. Diesmal allerdings führte uns die Anreise durch zwei Länder und so haben wir dafür ein Navi angeschafft, Monsieur Gustave, das über ein weltweites lebenslanges Kartenupdate verfügt.

Egbert hat im Vorfeld in akribischer Kleinarbeit sämtliche Routen ins Navi eingegeben. Und nun entdecke ich, wie praktisch das ist. Ergänzend dazu kann sich das Navi mit dem Tablet via Blootooth verbinden, und so sind wir stets über die aktuelle Verkehrslage und eventuelle Baustellen informiert. So fahren wir in York einen der vier riesigen Park&Ride Parkplätze an und nehmen den Shuttle-Bus hinein in die City. Alles ist voller Besucher! Das letzte Mal haben wir so etwas in Verona erlebt. Es hat den Anschein, dass wirklich jeder Engländer an diesem Sonntag York einen Besuch abstattet. Wir schlendern durch die Gässchen direkt zur Kathedrale, stellen uns brav in der Reihe an, wie das halt hier so üblich ist um ins Innere zu gelangen, ein wirklich beeindruckender Bau. Wir nehmen uns viel Zeit, lassen die Atmosphäre auf uns wirken, lauschen den Gesängen des Kirchenchores, der gerade seine Übungsstunde hält und besuchen die Ausgrabungen aus der Römerzeit. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erforderten große Risse im Mauerwerk eine umfassende Renovierung der Kirchenfundamente. Während die Kirchenpfeiler mit dicken Betonfundamenten ummantelt wurden, legte man gleichzeitig die Überreste eines Heerlagers und einer Villa aus dem 3. Jh. frei. Diese sind nun im Untergeschoß zu besichtigen.

Danach meldet sich der Hunger, aber wir haben nicht viel Zeit, weil wir noch bis Durham fahren wollen. Also erstehen wir zwei Pasteten in einer Bäckerei. Aber „pastry“ ist nicht gleich „paté“ – in Frankreich schmeckt das ganz anders!

Winke, winke!

Zurück beim Womo, wird Mr. Gustave geweckt und er geleitet uns, souverän wie immer, auf kleinen Landstraßen nach Durham. Wir fahren vorbei an grünen Wiesen, während winzige Kaninchenbabys direkt am Straßenrand sitzen (Gott sei Dank ist uns keines unter die Räder gelaufen!), durch kleine Dörfchen und Städtchen mit ihren pittoresken Backsteinhäuschen. Nahe Durham checken wir bei einem Campingplatz ein, nett gelegen, aber völlig überteuert.

Wir sind müde und hungrig, also wird Grenadiermarsch gekocht und dann geht es endlich wieder ins eigene Bett.

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